The Quiet Girl

Familie kann man sich nicht aussuchen.

Der atmosphärische Film THE QUIET GIRL erzählt die Geschichte eines jungen Mädchens, das über den Sommer von ihren Eltern zu entfernten Verwandten aufs Land geschickt wird. Während ihrer Zeit dort weiß sie nicht, ob und wann sie wieder zurück zu ihrer eigentlichen Familie kommt. Als sie so langsam aufblüht und sich dort das erste Mal in einem liebevollen Umfeld wiederfindet, fängt sie an zu verstehen, dass ihre neu gewonnene Familie ein Geheimnis verschweigt.

Colm Bairéad verfilmt einen ungewöhnlichen Konflikt und bleibt dabei sehr nah an seiner 9-jährigen Protagonistin. Anstatt nach Hause zu wollen, möchte Cáit lieber bei ihren Ersatzeltern bleiben.

 

Nach einer anfänglichen Distanziertheit zu Seán, dem Mann im Haus, erfährt das schweigsame Mädchen von dem Ehepaar Geborgenheit und Nähe. Anders als in ihrem Elternhaus, wo sie besonders ihrem Vater nur zur Last fällt. Mit berauschenden, atmosphärischen Bildern erleben wir als Zuschauer:innen die Geschichte aus Cáits Perspektive. 

 

THE QUIET GIRL ist sehr sehenswert und intensiv. Der irisch-sprachige Film erzählt von Verlust, Einsamkeit und Geborgenheit. Die stille und langsame Darstellungsweise passt dabei zu dem Prozess, den die Figuren durchleben. Durch große sanfte Kinobilder erzählt Colm Bairéad einfühlsam von Emotionen, für die es keine Worte gibt und die vielleicht auch keine brauchen.

Quelle: Sarah Falke