Kommunale Filmarbeit - was heißt das eigentlich?
Die Idee ist einfach: Ebenso wie Literatur, Bildende Kunst und Theater sollen Filme jenseits kommerzieller Zwänge allen zugänglich sein. Wie Büchereien, Opernhäuser und Museen sollen Kinos ihren festen Platz im öffentlichen Leben haben - auch mit öffentlicher Förderung. Denn der Film, Kunst und kulturelles Gedächtnis des 20. Jahrhunderts, ist mehr als ein kommerzielles Massenvergnügen.
In Duisburg und Frankfurt am Main entstanden in den 70er Jahren die ersten Kommunalen Kinos, zahlreiche in anderen Städten folgten. Als ihr Dachverband gründete sich damals die so genannte Arbeitsgruppe für kommunale Filmarbeit. "Andere Filme anders zeigen" - dieses Motto formuliert immer noch den Anspruch, der filmischen Monokultur die Vielfalt des Kinos entgegenzusetzen.
Die Kinos im Bundesverband kommunale Filmarbeit orientieren sich in erster Linie an der Qualität ihrer Programme. Ihr Angebot geht über das "Abspulen" von Filmen hinaus. Es geht darum, dem komplexen Medium Film gerecht zu werden: in Gesprächen mit Regisseuren und Schauspielern, durch musikalische Livebegleitung von Stummfilmen, mit Workshops und Symposien. Aber auch mit der angemessenen Vorführtechnik, guten Kopien, untertitelten Originalfassungen. Die Kommunalen Kinos übernehmen hier die Aufgabe medialer Bildung, denn Film kommt als Fach in den Schulen nicht vor.